Warten auf das Endspiel

Der VfL Osnabrück schafft 1 : 1 (0 : 1) in München, damit aber noch nicht den Verbleib in Liga zwei

Wütend schimpfte er nur Minuten nach dem Abpfiff ins Mikrofon: „Das ist eine absolute Sauerei.“ Doch was Osnabrücks Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz auf die Palme brachte, war nicht das durchwachsene Spiel seiner Mannschaft am Sonntag bei 1860 München, der Coach haderte mit den Entscheidungsträgern der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Die hatten dem Abstiegskontrahenten TuS Koblenz zunächst wegen verschiedener Verstöße gegen Lizenzauflagen acht Punkte abgezogen, die Strafe jedoch am Donnerstag um zwei Zähler reduziert. Damit konnte Koblenz den Klassenerhalt sichern, während Osnabrück auf Rang 14 in der Tabelle nur ein Platz und ein Pünktchen vom Rutsch in die neue dritte Spielklasse trennt. Gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Offenbacher steht den Niedersachsen ein Endspiel-Finale bevor: Nur ein Sieg garantiert den Verbleib in der Zweiten Liga.

Eigentlich hatte Wollitz den vorzeitigen Klassenerhalt für dieses Wochenende versprochen. Mehr als 7.000 nach München mitgereiste Osnabrücker Fans verwandelten lautstark die ganze erste Hälfte in ein akustisches Heimspiel für den VfL. Allein die Mannschaft machte zunächst einen Strich durch die Rechnung von Trainer und Mitgereisten. Thomas Reichenberger und Rouwen Hennings konnten auch millimetergenaue Pässe von Pierre de Wit nicht in Tore umsetzen. Auf der Münchner Seite brachten einige Flanken von Antonio di Salvo mehrmals Gefahr für das Tor der Lila-Weißen, und ein Fernschuss von Daniel Bierofka segelte nur knapp über die Latte. Schließlich gelang Hennings in der 38. Minute mit einem Freistoß, der an allen Spielern vorbei direkt ins Tor rauschte, die Führung für die Gäste aus Osnabrück.

In der zweiten Hälfte wollten das gebeutelte Team von Marco Kurz seine katastrophale Rückrunden-Bilanz zumindest etwas aufpolieren. Das gelang schließlich in der 55. Minute, als der Osnabrücker Alexander Nouri seine schlechte Vorstellung krönte und eine Flanke auf Berkant Göktan zuließ, der seine Chance aus kurzer Distanz zum Endstand 1 : 1 nutzte.

Wollitz hatte mit Nouri und Joe Enochs zwei Langzeit-Ersatzleute in die Startelf verfrachtet. Eine Entscheidung, die er beim Ausgleich bereute und beim Endspiel garantiert nicht wiederholen wird. HEIKO OSTENDORF