unterm strich
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Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing hält die renommierte Auszeichnung für ein „verdammtes Desaster“. „Alles, was ich noch mache, ist Interviews zu geben und fotografiert zu werden“, sagte die 88-Jährige in einem Radiointerview, das am Montag ausgestrahlt wurde. Ihr Leben werde ständig gestört, seit sie im vergangenen Oktober den Nobelpreis gewonnen hat. Damals hatte die britische Schriftstellerin die Auszeichnung noch einen „Royal Flush“ genannt. Ein Großteil des Preisgeldes (mehr als eine Million Euro) sei sowieso schon aufgebraucht und an ihre Kinder, Enkel und Familie weitergegeben. „Es wird alles in zwei Jahren weg sein“, sagte Lessing. „Ich sollte es sowieso loswerden, sonst nimmt es sich nur die Steuerbehörde.“

Und noch eine entspannte Meldung, die zum sommerlichen Pfingstwetter passt: Mehr als 1.800 Menschen haben sich am Sonntag in ein Wiener Stadion locken lassen, um nackt für eine Aufnahme des US-Fotografen Spencer Tunick zu posieren. Insgesamt 1.840 Männer und Frauen kamen ins Ernst-Happel-Stadion in der österreichischen Hauptstadt, ließen ihre Hüllen fallen und harrten bei sonnigem Wetter geduldig für das mehrstündige Fotoshooting aus. Tunick hatte allerdings gehofft, dass sich „mindestens 2008“ Modelle einfinden würden, denn die Aktion fand mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft statt. Für seine Fotoarbeiten inszenierte Tunick schon nackte Menschenmengen in Mexiko-Stadt, Barcelona, Newcastle und anderen Orten (und wir haben mal eine Literataz mit seinen Arbeiten bebildert). Die Aktion im Wiener Stadion hatte die örtliche Kunsthalle als Teil des kulturellen Begleitprogramms der Euro 2008 organisiert. Die Bilder sollen ab dem 23. Juni in dem Museum gezeigt werden.