Johnen
: Betörende Künstlichkeit

Der prekäre Realitätsstatus von Film und Fotografie ist im Zeitalter digitaler Manipulierbarkeit hinlänglich bekannt. David Claerbout verschränkt in seinen Dia- und Filmarbeiten das Spiel von Dokumentation und Fiktion, Abbild und Montage jedoch so, dass die Künstlichkeit dieser Arrangements erst auf den dritten Blick deutlich wird: Seine Arbeiten kombinieren Zeitraffer und Zeitlupe zu verwirrenden Kurzfilmen oder erwecken den Anschein lupenreiner „Echtheit“, wenn er in einer meditativen Diasequenz Menschen und Vögel aus hunderten von Einzelbildern zu einem poetischen Panorama verschmilzt. DM

Bis 7. Juni, Di.–Sa. 11–18 Uhr, Schillingstr. 31