Kenia räumt Flüchtlingslager

NAIROBI ap ■ Kenias Regierung lässt ein Flüchtlingslager im Westen des Landes mit 9.000 Menschen räumen. In Begleitung von bewaffneten Polizisten seien Beamte gestern durch das Lager in Kitale gegangen und hätten die Menschen aufgefordert, innerhalb weniger Stunden ihre Sachen zu packen und zu gehen, sagte der Kenia-Direktor von Ärzte ohne Grenzen, Remi Carrier. Eine Frau, die sich weigerte, wurde laut Augenzeugen mit einem Stück Holz bewusstlos geschlagen. Sie habe nicht gehen wollen, weil sie mit ihren beiden Kleinkindern in der Ruine ihres Hauses schutzlos dem Regen ausgeliefert sein würde. Der Flüchtling Ronald Barasa sagte, er wisse nicht, wohin er mit seiner schwangeren Frau und fünf Kindern gehen solle. Die Polizei habe ihm sein Zelt weggenommen und auf die Straße gestellt. Viele Menschen planten nun, ins benachbarte Uganda zu flüchten. Bei Unruhen zu Jahresbeginn nach Wahlen in Kenia waren rund 600.000 Menschen geflohen oder vertrieben worden.