Konkurrierende Systeme (beide nicht mehr in Gebrauch)

Noch steht auf dem Schlossplatz ein Stück Gerippe des einstigen Palasts der Republik (rechts), der längst ausgeweidet ist und für viele eigentlich als vergessen gelten soll. Damit stattdessen auch endlich Platz gemacht ist für die alte Pracht (links): das Stadtschloss in einem Nach- oder Neubau und der niedergerissene Palast der Republik, das beispielsweise ist so eine Widerspruchspaarung in Berlin, bei der doch vor allem auch darüber gestritten wurde, wie man sich an Vergangenheit erinnern soll und wer letztlich über die Erinnerung bestimmt. Schon eine Systemfrage. Am heutigen Montag will der Kunsthistoriker Martin Schönfeld im Kulturhaus Mitte über „Erinnerungskonkurrenzen im zeitgenössischen Berlin“ sprechen und das „spannungsvolle Verhältnis zweier Erinnerungserzählungen aus der jüngsten deutschen Geschichte“ anhand einiger Beispiele und ihrer Repräsentation im öffentlichen Raum darstellen. Ein Referat im Rahmen der Reihe „Politik und Kultur der Erinnerung“, die nichts weniger will als eine „nachhaltige Geschichtsaneignung“. Auguststraße 21, 19.30 Uhr. Eintritt frei TM