das war die saison, die war (45)
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Der Coup der Saison: Jürgen Klinsmann wird im Winter zum Bayern-Coach der kommenden Spielzeit ausgerufen. Das dürfte vor allem Manager Uli Hoeneß gefallen haben, der eine spezielle Beziehung zum schwäbischen Trainerle hat. Meinte er vor der WM 2006 noch, „ein Volk von 80 Millionen“ sei gegen ihn, so sagt er nun: „Wir werden uns gegenseitig befruchten. Niemand muss befürchten, dass es hier krachen wird.“ Wirklich?

Unterwegs verloren gegangen: Von ihnen spricht mittlerweile keiner mehr, von Ailton (unten links) beispielsweise, der nicht auf dem Duisburger Zebra reiten konnte, oder von Carlos Alberto, der im deutschen Norden nicht klarkam. Malik Fahti wechselte nach Russland, irgendwie auf der Strecke blieben auch Ewerthon und Roque Junior, Hans Meyer und Ernst Middendorp. Und was ist eigentlich aus Carsten Ramelow, Petrik Sander und Mirko Slomka geworden? Und wo steckt Peter Neururer?

Am Ende abgegangen: Natürlich Ottmar Hitzfeld, der sich tränenreich aus München verabschiedete (unten rechts). Oliver Kahn ist derweil mit seiner Selbst-Humanisierung noch nicht so weit vorangeschritten, als dass er geweint hätte. Weg sind jetzt auch der große Christian Wörns, Tabellenfex Michael Henke, Pfeife Markus Merk, der begnadete Fußballer Jörg Böhme sowie Stefan Beinlich und Huub Stevens, der selbst das 7:0 im letzten Spiel seines HSV noch auf einem Zettelchen vermerkte. Fragt sich nur, warum.

Das Mittelmaß aller Dinge hätte, wie schon in der Vorsaison, Hertha BSC sein müssen. Doch dann: nicht richtig gut, nicht richtig schlecht und am Ende irgendwo mittenmang. Noch durchschnittlicher schnitt Frankfurt ab, denn Hertha ließ sein letztes Spiel generös verloren gehen, um nur keine Verwarnungen zu kassieren. Der Lohn: Als Anführer der zweiten Tabellenhälfte ist das Team um das brave Raubein Josip Simunic (oben) über die Fair-play-Wertung (!) für den UEFA-Cup qualifiziert.

Es gibt die, die kommen und gehen – und es gibt Arminia Bielefeld: Zum vierten Mal hintereinander haben die Ostwestfalen entgegen allen Wahrscheinlichkeiten die Klasse gehalten, während in all diesen Jahren Vereinen wie Gladbach, Kaiserslautern, Köln, Freiburg und Bochum zumindest vorübergehend die erstklassige Luft ausging.

Konjunktur von Toren und Siegen: Nach einer etwas schwächeren Saison 2006/2007 mit 837 Toren steigerte sich die abgelaufene auf 860 Tore. Nur eines weniger als vor zwei Spielzeiten. Von den 306 Spielen gingen 78 remis aus (Vorsaison: 96), in 228 Partien gab es Sieger und Verlierer. Wo wir gerade bei Zahlen sind: Oliver Kahn war Teil der besten Defensive aller Ligazeiten: Nur 21 Treffer kassierten die Bayern in 34 Spielen.