Erwärmung bedroht Korallen

Kein Lebensraum im Meer ist so artenreich und farbenfroh wie die Korallenriffe der Tropen. Über 1.000 Arten von Steinkorallen bilden im Flachwasser gewaltige Kalkbauwerke. In den Nischen und Höhlen der Riffe lebt eine Unzahl von Fischen, Krebsen, Muscheln und anderen Wirbellosen. Korallen sind Nesseltiere, die Plankton fressen, ähnlich wie die entfernt verwandten Quallen. Doch von Plankton werden sie im klaren tropischen Wasser nicht satt. Daher beherbergen Korallenpolypen in ihrem Körper Algenzellen als „Untermieter“. Gut geschützt treiben die Algen hier Fotosynthese und geben Zucker als „Mietzahlung“ an die Korallen ab. Steigt allerdings die Wassertemperatur über 31 Grad oder geraten die Korallen durch Wasserverschmutzung unter Stress, kommt es zur Korallenbleiche: Die Algenzellen sterben, die Koralle wird weiß. Wenige Wochen später verhungert die Koralle, weil ihr die „Mieteinnahmen“ aus der Algenzucht fehlen. Beschädigungen durch ankernde Schiffe, rücksichtslose Taucher und Baumaßnahmen haben die Riffe weltweit stark geschädigt. Zusätzlichen Stress für Steinkorallen bringt der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre. Das CO2 löst sich als Kohlensäure im Meer und erschwert die Kalkaufnahme – auch für Muscheln und Krebse künftig ein Problem.