unterm strich
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Was es nicht alles gibt in Deutschland: die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e. V. (GVU) zum Beispiel. Die vermeldet in einer Pressemitteilung Positives an der eigenen Front: Ein „unbelehrbarer Raubkopierer“ sei zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Videothekenbetreiber aus Solingen ist wegen des „quasi geschäftsmäßigen“ unerlaubten Kopierens von Filmen in 16 Fällen angeklagt gewesen. Der Mann hatte zumeist gerade erst veröffentlichte Kinofilme kopiert und die Verleihoriginale dann über eBay verkauft. Mit der „Schutzbehauptung Privatkopien“, so die GVU, war der Täter in Berufung gegangen, ohne Erfolg.

Josef Bierbichler hat den Theaterpreis Berlin 2008 erhalten. Der bayrische Schauspieler empfing den Preis für herausragende Verdienste um das deutschsprachige Theater am Sonntag persönlich im Haus der Berliner Festspiele von Klaus Wowereit – keineswegs selbstverständlich, schließlich ist der 60-jährige Schauspieler bekannt dafür, Preisverleihungen zu meiden. Zur Verleihung des Deutschen Filmpreises 2007 – er wurde als bester Schauspieler geehrt – kam er erst gar nicht, er stand an jenem Abend lieber auf der Theaterbühne.

Berlin erinnert sich an seine Schlagerstars: Ohrwurm-Komponist Michael Jary (1906–1988) und der Textdichter Bruno Balz (1902–1988) werden mit einer Gedenktafel geehrt, die Kulturstaatssekretär André Schmitz morgen in der Fasanenstraße in Wilmersdorf enthüllen wird. Jary und Balz wohnten und arbeiteten in diesem Haus, dort schrieben sie Evergreens wie „Winke, winke“ oder „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“. Michael Jary und Bruno Balz waren eines der erfolgreichsten Künstlerduos der deutschen Schlager- und Filmmusikszene. Sie komponierten Lieder wie „Davon geht die Welt nicht unter“, „Das machen nur die Beine von Dolores“, „Wir wollen niemals auseinandergehn“ und „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“. Zu ihren prominenten Interpreten gehörten Zarah Leander, Heinz Rühmann oder Evelyn Künneke. Heute trällern Künstler wie Max Raabe, Götz Alsmann oder Gunther Emmerlich die Evergreens.

Zuletzt noch Neues vom Berliner Schlossplatz. Noch steht da ja die Ruine des Palasts der Republik (bis Ende 2008 soll sie endgültig weg sein), Baubeginn fürs Humboldtforum ist 2010. Als Interimsbau soll die Kunsthalle „White Cube“ die Leerstelle auf der Schlossfreiheit füllen und der zeitgenössischen Kunst eine Heimstatt bieten. Baubeginn mit einem symbolischen Spatenstich ist nun am 6. Juni.