VORMERKEN
: Die Welt: Ist natürlich schlecht. Aber was hat das eigentlich mit Gott zu schaffen?

Man kann sagen, dass der Mann einfach ein wenig Pech hat in seinem Leben, und man kann auch sagen, dass dieser Mann von Gott geschlagen ist, der alles nur erdenkliche Leid und Übel über ihn ausgekübelt hat. Seinen Besitz verliert er zuerst und dann alle seine Kinder, und zuletzt wird er malad, der Körper ist überdeckt mit stinkenden Geschwüren. Pech? Oder doch Unglück in einem größeren Zusammenhang? Hiob aber, so nennt sich dieser Mann, dessen Geschichte man im Alten Testament nachlesen kann, zweifelt nicht an seinem Gott. Und um den soll es auch gehen, Gott, der gern mit Hiob konfrontiert wird, wenn es um das schöne Theodizee-Problem geht. Zumindest in monotheistischen Gesellschaften ist die Theodizee ein echter theologischer und philosophischer Klassiker: wie nämlich ein als allmächtiger und grundgütiger vorgestellter Gott all das Übel und Böse zulassen kann, das aus unserer besten aller möglichen Welten so einen Kehrichthaufen macht? In seinem Vortrag morgen in der Katholischen Akademie präsentiert Holm Tetens, Philosophieprofessor an der FU, „Die Welt als Skandal“. Mit recht grundsätzlichen Fragen: Wie kann Gott all das Leid zulassen? Und was fragt sich in dem Zusammenhang einer, der gar nicht an Gott glaubt? TM

„Die Welt als Skandal“: Katholische Akademie Berlin, Hannoversche Straße 5 Donnerstag, 22. Mai, 19 Uhr. 3,50/2 Euro