Bücher für eine ferne Kindheit, in Städtekonkurrenz

Hier findet man prachtvolle Bilder und dahingegangene Kaiser, die man heute kaum mehr in einem Kinderbuch sieht, während sich Rechenbeispiele wie die nüchtern gehaltene Aufgabe nebenan doch im Bestand der Kinderliteratur gehalten haben. Womit bewiesen ist, dass die Mathematik wichtiger und als Thema dauerhafter ist als alter Adel. Vor allem aber schildert die Ausstellung in der Staatsbibliothek die Kinderbuchkunst vom Ausgang des 19. Jahrhunderts, mit Prunkstücken des Art Nouveau und der Zwanziger mit den bildästhetischen Neuerungen, die schließlich im Dritten Reich nicht nur im Kinderbuch an die Wand gefahren werden. Und all das wird gemacht am Beispiel zweier Städte: „Wien und Berlin: Zwei Metropolen im Spiegel des Kinderbuchs 1870–1945“. Staatsbibliothek, Potsdamer Str. 33. Mo–Sa, 11–19 Uhr. Eintritt frei. TM