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Gleich zweimal sind heute Abend die schwedischen Blind Terry bei Frau Hedi zu Gast. Ab 19 Uhr gibt es den beschwingten 60s-Tweepop der leichtfüßigen zwei Damen und drei Herren auf dem wankenden Deck der MS Hedi zu hören. Die Sonne wird bestimmt vorbeischauen, um noch mehr Licht zu spenden. Um halb elf geht es für alle, die mit „Camera Obscura“ und „Belle & Sebastian“ was anfangen können, im Landgang noch mal von vorn los: die untergegangene Sonne zur Rückkehr ermuntern. Und im August das gleiche Spiel auf dem Dockville-Festival. Was für ein Sommer. Do, 22. 5., 19 Uhr, MS Hedi, Landungsbrücke 10; 22.30 Uhr, Frau Hedis Landgang, Neuer Pferdemarkt 3 Auch Audrey kommen aus dem Königreich mit den lustigen gelben Häusern, liefern aber eher den Soundtrack, jene allesamt schwarz anzustreichen. Die vier Frauen spielen unaufdringlichen, komplexen, melancholischen Indiepop mit Postrock-Einschlag. Alle vier singen, und zwar eine jede mit beeindruckender Stimme, poetisch, eher Gefühle andeutend, als Geschichten zu erzählen. Vor zwei Jahren gab es eine Split-EP mit David Pajo („Aerial M“, „Papa M“, „Slint“, „Tortoise“, Will Oldham) und das erste Album „Visible Forms“, Ende des Monats kommt das neue, „The Fierce and The Longing“. Die anderen beiden Acts des Abends kommen aus den USA. In The Pines aus Kansas scheinen ebenfalls eher durchs Unterholz herbstlicher Wälder zu ziehen, vorsichtig, ruhig, nachdenklich, bisweilen gar grüblerisch. Von hoffnungslosen Gefangenen in ihren Kerkern singen sie, vom Todeskampf einer Frau, deren Kleid in Flammen steht, vom Mann ohne Hände, der seinen Mitmenschen den Sinn der kleinen Freuden vermitteln möchte. Niemanden dürfte da noch wundern, dass auch Southerly aus Portland eher der trübsinnigen Stimmungen Kanone ist. Und zwar eine selbst gebastelte. Die treffen nämlich besser. Do, 22. .5, 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30 Am Freitag dann können wir den Mann bestaunen, aus dessen Hand das unvergessliche Bassriff zu Beginn von Joe Cockers „Unchain My Heart“ stammt: TM Stevens, den Erfinder des „Heavy Metal Funk“. Der war mal Mitglied bei den „Pretenders“, hat für James Brown, Tina Turner, Cyndi Lauper und Miles Davis Bass gespielt. Als Solo-Künstler ist er fast unbekannt. Dabei gilt er in Muckerkreisen als einer der technisch besten Bassisten der Welt. Fr, 23. 5., 19.30 Uhr, Headcrash, Hamburger Berg 13 ROBERT MATTHIES