Betr.: Der 700. "Tatort"

Dass „Tatort“-Kommissare als besonders glaubwürdig und vorbildlich erscheinen, wenn sie gut sind, haben Stoever und Brockmöller 1996 bewiesen: Manfred Krug und Charles Brauer, die sie spielten, warben in einer riesigen Kampagne für den Kauf der sogenannten Volksaktie: die der Telekom. Und viele nahmen ihnen ab, dass der Tipp von Herzen kam. Kam er wohl auch. Selbst Manfred Krug, eine Zeit lang der Deutschen Lieblingsbulle, kaufte – zum einzigen Mal in seinem Leben, wie er einst dem Stern sagte – selbst Aktien. Und verlor, wie viele andere, viel Geld.

Rund 1,9 Millionen Privatanleger hatten damals laut Telekom das Papier gekauft. Ergebnis? Volksdepression, Die Aktie fiel so rapide, wie sie gestiegen war. Der „Tatort“, das ist das Fazit, will nicht nur realitätsnah sein – er hat die Realität für viele Kleinanleger damals tatsächlich mitverändert: auf dem Konto. RAA