Arbeitszeit senken

betr.: „Bei Diäten völlig abwegige Vergleiche“

Danke für die Listung der Vorschläge zu Mindestlöhnen, Hartz IV und Steuern. Aber die Hauptursache unserer Armut ist doch die Massenarbeitslosigkeit, die durch harte soziale Einschnitte beseitigt werden sollte, um „Deutschland wieder flott zu machen“!

Seit Jahren haben wir nachweislich eine florierende Exportwirtschaft – aber trotzdem kein angemessenes Wachstum der Löhne und Sozialleistungen! Bedeutend mehr Arbeitsplätze sind auch nicht entstanden, um die Armut zu beseitigen. Warum? Weil sich die Machtbalance zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern verschoben hat. In den Siebzigerjahren, als es Vollbeschäftigung und Wohlstand gab, waren die Arbeitnehmer am längeren Hebel, um ihre Forderungen durchzusetzen, da wuchs der allgemeine Wohlstand.

Heute, wo die Arbeitsplätze knapp geworden sind, hat sich die Machtbalance zu Gunsten der Arbeitgeber verschoben. Also läuft das Spiel genau nach ihren Wünschen. Um die Machtbalance wieder zu Gunsten der Arbeitnehmer zu verschieben, muss endlich Folgendes erkannt werden: Die Produktivität ist seit den Siebzigerjahren um 25 Prozent gestiegen. Aber die Wochenarbeitszeit wurde nicht um diese 25 Prozent reduziert, um Vollbeschäftigung weiter zu erhalten, sondern die liegt immer noch bei 40 Stunden. Das ist die Hauptursache unserer Massenarbeitslosigkeit, der schwachen Binnennachfrage und der meisten Armut. THEO KRÖNERT, Kaisersbach