unterm strich
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Der Maler Georg Baselitz hat Schuldgefühle. Seit er die DDR als 18-Jähriger 1957 in Richtung Bundesrepublik verlassen hatte, fühlt sich der Künstler seinen in Ostdeutschland verbliebenen Verwandten gegenüber schlecht. Denn, so sagte Baselitz der Dresdner Morgenpost, er habe damals die negativen Folgen seiner Übersiedelung für seine Familie nicht bedacht. Erst nach der Wende wurde Baselitz das ganze Ausmaß bewusst, als er in den Akten las, die die Stasi über seine Familie angefertigt hatte. Bis 1956 studierte Baselitz, der am 23.Januar 1938 als Hans-Georg Kern im sächsischen Deutschbaselitz geboren wurde, an der Hochschule für bildende Kunst in Ostberlin. Nach zwei Semestern wurde er wegen „Aufruhr“ von der Universität verwiesen. Für seine künstlerische Laufbahn sei Weggehen die einzige Lösung gewesen, sagte Baselitz. Seine Karriere sei nur unter freien Verhältnissen möglich gewesen. Auch im Westen eckte der Künstler an, so wurden 1963 in der Westberliner Galerie Werner & Katz zwei seiner Gemälde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Wuppertal: Pina Bausch, die angesehene Choreografin und Leiterin des Tanztheaters Wuppertal, übernimmt zum zweiten Mal die künstlerische Leitung des Internationalen Tanzfestivals NRW. Wie die Organisatoren am Montag mitteilten, wird das Tanzfest vom 7. bis zum 30. November in Düsseldorf, Essen und Wuppertal stattfinden. Ein solches Engagement von Pina Bausch ist äußerst selten. Neben einer Reihe großer Produktionen, die in den vergangenen 30 Jahren unter ihrer Ägide inszeniert wurden, werden in den Spielstätten rund 40 Produktionen zu sehen sein, darunter auch Gastspiele renommierter internationaler Kompanien, Tänzer und Choreografen. Ab 7. Juni ist das Programm unter www.fest-mit-pina.de einsehbar.