Erst mal Ruhe im Zoo

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht weiter gegen Zoo-Chef Blaszkiewitz, prüft aber eine neue Anzeige gegen ihn

Die Berliner Staatsanwaltschaft wird gegen Zoo- und Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz zunächst keine Ermittlungen aufnehmen. Die Prüfung von Anzeigen der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling und der Tierrechtsorganisation Peta wegen Tötens von Tieren ohne vernünftigen Grund und wegen angeblich zahlreicher aus Zoo und Tierpark verschwundener Tiere habe keinen Verdacht auf eine Straftat ergeben, sagte Staatsanwaltssprecher Michael Grunwald gestern. Zugleich bestätigte er, dass zwei neu eingereichte Anzeigen von Peta und Hämmerling gegen Blaszkiewitz noch geprüft würden.

In der zweiten Anzeige von Hämmerling geht es wieder um den Vorwurf von „Tötung von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund“. Der von Claudia Hämmerling der Staatsanwaltschaft Mitte April genannte Fall soll sich im Sommer 2007 zugetragen haben. Einzelheiten dazu wurden zunächst nicht bekannt. Die erste Anzeige von Hämmerling von Mitte März hatte für Aufregung gesorgt. Sie warf den Zoos damals vor, neun Tiger und Jaguare nach China abgegeben zu haben, wo sie angeblich als Potenzmittel endeten. Zur gleichen Zeit war bekannt geworden, dass Blaszkiewitz vor 17 Jahren als Direktor im Tierpark Friedrichsfelde eigenhändig vier Kätzchen das Genick gebrochen hatte. Bernhard Blaszkiewitz hatte dies öffentlich eingeräumt und bedauert. Begründet hatte er dies mit der Sorge vor drohender Ansteckung anderer Tiere durch die verwilderten Katzen.

Die Grünen-Abgeordnete Hämmerling sagte, die Staatsanwaltschaft habe ihr das Ende der juristischen Prüfung ihrer ersten Anzeige mitgeteilt. Nun habe sie aus ihrer Sicht neues Beweismaterial an die Staatsanwaltschaft geliefert. Ihre Vorwürfe seien „Töten von Tieren ohne Grund, Veruntreuung öffentlicher Fördermittel und ein Verstoß gegen das Landesjagdgesetz“. DPA