Kampferprobter Herr im Wichs

betr.: „Schwan macht’s mit links“, taz vom 27. 5. 08

Weil die SPD eine eigene Kandidatin ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten schickt, dreht die Union durch. Vorne weg stürmt Thomas Strobl, MdB, Schwiegersohn von Wolfgang Schäuble, Generalsekretär der baden-württembergischen CDU, Mitglied der schlagenden Verbindung Afrania, also ein kampferprobter Herr im Wichs mit Schmiss im Gesicht. Er geifert mit einem „Berliner Zwischenruf“ in der Lokalpresse, wirft Neonazis und Linkspartei in einen Topf und fordert einen „Aufstand der Anständigen in der SPD“, mit dem Schwans Kandidatur verhindert werden soll. Mit seiner rhetorischen Frage: „Warum sollte sich Beck nicht auch mit den Stimmen (der Linkspartei) zum Kanzler wählen lassen?“ schießt er freilich ein Eigentor. Bleibt zu hoffen, dass Beck solche Tore auch nutzt, um das Spiel zu gewinnen. ERHARD JÖST, Heilbronn