die anderen über die annäherung von china und taiwan
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Die Turiner Tageszeitung La Stampa meint: Eine Wiederannäherung zwischen Peking und Taipeh kann es nur geben, wenn sie von Washington und auch von Tokio gutgeheißen wird. Sicherlich kann man die Wiedervereinigung der beiden Chinas nicht schon morgen erwarten und auch keine Lösung der tausend Probleme in den Beziehungen zwischen China, Japan und den USA. Die Unterschiede fangen schon bei der Transkription der Namen an. Hinter solchen Dingen liegen kulturelle Werte und politische Ausrichtungen, die erst einmütig geregelt werden müssen: Taiwan ist eine Demokratie, Peking hat lediglich versprochen, sich auf eine Demokratisierung zuzubewegen.

Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert: Wenn China Taiwan wirklich entgegenkommen möchte, kann es dies am besten dadurch dokumentieren, dass es eine eigenständige Vertretung der Inselnation in der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bei den Vereinten Nationen, in sonstigen Organisationen und bei internationalen Veranstaltungen nicht weiter hintertreibt und verhindert. Dies wäre ein großer Fortschritt – und ein Hinweis darauf, dass Peking die Eigenständigkeit des demokratischen Chinas akzeptiert. Ob damit allerdings das Ein-China-Prinzip in Einklang zu bringen wäre, ist fraglich. Um dieses Dogma werden wohl noch manche semantische Tänze gemacht werden.