Spekulativer Ölpreis

betr.: „Öl- und Spritpreise stellen neue Rekorde auf“, taz v. 23. 5. 08

In den zum Thema veröffentlichten Beiträgen auf Seite 2, 12 und 14 wird der spekulative Anteil am derzeit hohen Ölpreis ein wenig herunter gespielt. Tatsache ist, dass an den Warenterminbörsen ein vielfaches Volumen gehandelt wird als tatsächlich nachher umgeschlagen wird. Investmentbanker wie Goldman Sachs sind Rufer in eigener Sache, da sie und ihre Kundschaft bei steigenden Preisen gut verdienen, und man muss ja auch die Verluste aus dem Hypothekengeschäft wieder gutmachen.

In der vergangenen Woche ging an der Nymex in New York das Gerücht, dass es Überlegungen seitens des amerikanischen Gesetzgebers gibt, die Spekulation zu deckeln, worauf der Preis sofort kurzfristig nach unten sackte. Bis es eine Gegendarstellung gab. Ein klarer Beweis für den hohen spekulativen Anteil am Preis.

Einer Zeitung wie der Ihren würde es meiner Ansicht nach gut zu Gesichte stehen, dies einmal ordentlich und auch als Dauerbrenner darzustellen. Den Spekulanten ist es egal, was für Auswirkungen ihr Tun auf das Leben der kleinen Leute zum Beispiel in Entwicklungsländern hat. Wir in Deutschland haben durchaus Sparpotenzial und auch finanzielle Reserven, um diesen rasanten Anstieg zu verkraften. BERND HELLER, Bad Liebenzell