EM-Einstimmung
: Die Einsamkeit des Schiris

Wie ist es, von achtzigtausend Menschen ausgepfiffen zu werden? Wie ist es, für neunzig Minuten nur von Lügnern, Tricksern und Betrügern umgeben zu sein? Wie ist es, nur durch Fehler Aufmerksamkeit zu erlangen? Und wieso sollen ausgerechnet die Schiedsrichter gerecht sein, wenn niemand auf der Welt noch Gerechtigkeit erwartet? All seinen Zynismus und all seine Wortgewandtheit im Gepäck, schlüpft der Satiriker und Erfolgsautor Thomas Brussig („Sonnenallee“, „Helden wie wir“) in die Rolle eines frustrierten Schiedsrichters, der zum ersten Mal seine Unparteilichkeit beiseite wirft und zu einem Rundumschlag ausholt.

Zur Einstimmung auf die EM liest Thomas Brussig am Mittwoch aus seinem Buch „Schiedsrichter Fertig – Eine Litanei“.

Brussig wurde 1965 in Berlin geboren und verbrachte seine Kindheit im Ostteil seiner Heimatstadt.

Seine Bücher wurden bisher in 28 Sprachen übersetzt und waren fast allesamt Bestseller. Für das Drehbuch zu „Sonnenallee“ von Leander Haußmann erhielt er unter anderem den Drehbuchpreis der Bundesregierung. Auch sein Roman „Helden wie wir“ wurde verfilmt, als Hörspiel produziert und fürs Theater dramatisiert. Auch für den 2005 in die Kinos gekommenen Film „NVA“ von Leander Haußmann schrieb Brussig das Drehbuch.

Zusammen mit Edgar Reitz schrieb er das Buch zur ARD-Reihe „Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende“. ASL

Mittwoch, 19 Uhr, Wallsaal, Zentralbibliothek