Milchbauern gegen Agrobusiness

betr.: „Was bei der Milch danebengeht“, taz vom 28. 5. 08

Zehntausende von deutschen Bauern solidarisch im Milchstreik, unterstützt von ebenso vielen und immer mehr Milchbauern in anderen europäischen Ländern – nicht mehr nur deklamatorisch gegen die Dumping-Schleuder-Lockpreise der Discounter für die Milch, sondern auch ganz praktisch und einsatzbereit gegen die Erzeugertiefpreise der privaten und genossenschaftlichen Großmolkereien – wer hätte das für möglich gehalten! Und das alles auch noch gegen alle Appelle von Bauernverband und Raiffeisenverband, doch weiter den „Schulterschluss“ mit den „Marktpartnern“ in der „Wertschöpfungskette“ zu bewahren!

Milchbauern, die der Ernährungsindustrie und dem Agrobusiness nicht mehr auf dem Weg folgen, den Weltmarkt – zu Lasten der Milchbauern in den armen Ländern – mit billigen Molkereiprodukten zu überschwemmen. Milchbauern, die nicht mehr auf die aussichtslose Tretmühle des „Wachsens oder Weichens“, der Konkurrenz untereinander und des Sich-gegenseitig-aus-dem-Markt-Drückens setzen, sondern solidarisch Mindestpreise für begrenzte Mengen durchsetzen, so wie Gewerkschaften Tarife und Mindestlöhne! Milchbauern, die sich mit der Bitte um Fairness und Verständnis an die Gesellschaft wenden! ECKEHARD NIEMANN Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Bienenbüttel