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: Die Nacht des Privatmuseums

Harald Falckenberg ist nicht nur ein großer Sammler, sondern auch ein großartiger Gastgeber. Die Menge an Wein, die bei seinen Ausstellungseröffnungen fließt, steht der Menge an Kunst, die er ausstellt, in nichts nach. Zu diesem Pärchen gesellt sich naturgemäß ein Drittes: Ein Übermaß an Menschen.

So war’s auch am Freitag, als Falckenberg in die Hallen der Harburger Phoenix-Gummiwerke geladen hatte. Zu einer Werkschau Paul Theks. In erweiterten und neu gestalteten Räumen. Und ja, die Räume sind größer, die Blickachsen weiter. Eine prächtige Treppe führt mitten durch die Geschosse. Man kann über sie sehr schnell die Kunst hinter und unter sich lassen, was sich empfiehlt, weil man vor den Kunstwerken immer gefragt wird, wie der direkteste Weg zum Wein verlaufe. Da nimmt man diesen Weg lieber selbst und gelangt in einen fast fußballfeldgroßen Saal. Dort ist das Gesellschaftsspiel schon im Gange. Man trifft auf Damen, deren Absätze so hoch sind wie ihre Ausschnitte tief. Und auf die dazugehörigen Herren, deren Köpfe so leer sind, wie ihre Taschen voll. Es sind aber auch große Künstler da, Menschen, die sich ganz der Kunst verschrieben haben, und sich nun bei einem Gläschen von den ständigen Geburtswehen der Kreation erholen.

Es sind alle da, ein herrliches Durcheinander, so bunt und vielfältig wie die Kunst. Die übrigens so großartig ist, dass wir uns versprechen, sie anderntags genauer in den Blick zu nehmen. MAXIMILIAN PROBST