Glatter Hohn

Betr.: Überhaupt nicht elitär!, taz nord vom 31. 5. 2008

Solange Jugendliche aus armen Familien vom Staat noch nicht einmal das Geld für den Grafiktaschenrechner bekommen, den sie in der gymnasialen Oberstufe brauchen, von Heften, zusätzlichen Büchern , Lern - CDs, Musikunterricht etc. ganz zu schweigen, solange ist das Gerede von Eliteförderung sowieso ein glatter Hohn. Man sollte erstmal dafür sorgen, dass begabte Kinder aus armen Familien sich nicht buchstäblich zum Abi hungern müssen, bevor man das E-Wort in den Mund nimmt. Antesten, wie das mit dem Studieren so läuft? Prima Idee – wenn sich dann noch Sponsoren finden, die engagierten Jugendlichen aus armen Familien solche vergnüglichen Aktionen wie die Rintelner Sommeruni ermöglichen, dann könnten sich Kids wie mein Sohn bestimmt auch dafür begeistern. Solange es aber nicht durch ein Wunder noch irgendwoher Bares gibt, findet dieses wunderbare Projekt tatsächlich nur für die Normalbürger statt. Für uns andere bleibt ja immerhin der Trost, dass es die Tafel gibt, wenn dort auch kein Futter fürs Hirn verteilt wird. Elisabeth Lahusen, Bremen