Tote vor Dänen-Botschaft

Bei Anschlag vor dänischer Vertretung in Islamabad werden 8 Menschen getötet, die meisten Pakistaner

ISLAMABAD dpa ■ Bei einem schweren Anschlag vor der dänischen Botschaft in Islamabad sind gestern mindestens acht Menschen getötet worden. Der Chef des staatlichen Rettungsdienstes in der pakistanischen Hauptstadt, Asmatullah Marwat, sagte, unter den acht geborgenen Leichen sei die eines Ausländers. Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, alle Opfer des Autobombenanschlags seien Pakistaner. Der Staatssender PTV und der private Nachrichtensender Dawn meldeten unter Berufung auf Krankenhausquellen, von den 20 Verletzten schwebten 15 in Lebensgefahr.

Ein dpa-Reporter am Tatort sagte, das Botschaftsgebäude und mehrere Autos seien schwer beschädigt worden. Die gewaltige Explosion habe einen Krater mit mehr als zwei Metern Durchmesser in die Straße gerissen. Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte, es habe in den vergangenen Monaten Hinweise auf einen möglichen Angriff auf die dänische Botschaft wegen der umstrittenen Mohammed-Karikaturen gegeben. Die erstmals im September 2005 und erneut im Februar in dänischen Medien veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed hatten in Pakistan zu heftigen Protesten geführt.

Norwegen evakuierte seine wenige hundert Meter von der dänischen Vertretung gelegene Botschaft nach dem Anschlag. Die dänische Botschaft war nach den ersten Veröffentlichungen der Mohammed-Karikaturen auch Sicherheitsgründen zeitweise geschlossen. Die Vertretung ist in einem reichen, gesicherten Wohngebiet in Islamabad untergebracht, nicht im abgeriegelten Diplomatenviertel, in dem auch die deutsche Botschaft logiert. Nahe der dänischen Botschaft hat ebenfalls die UN Büros.