Affenversuche ohne Nutzen

Tierschützer finden den Antrag, die Affenversuche fortsetzen, „unverfroren“

Nachdem offiziell bestätigt sei, dass zehn Jahre Affenforschung in Bremen bisher keinerlei medizinischen Nutzen gebracht haben, sei die ethische Begründung für die Affen-Experimente an der Bremer Universität in sich zusammengebrochen, sagt Bremens oberster Tierschützer Wolfgang Apel. Wenn der Biologe Andreas Kreiter wie angekündigt beantragen sollte, dass er über den November hinaus mit den Affen experimentieren darf, dann sei das daher „unverfroren“.

„Das Maß ist jetzt voll“, meinte Apel. Rund 80.000 Bürgerinnen und Bürger hätten gemeinsam mit dem Bremer Tierschutzverein gegen diese Versuche protestiert. Ein Beschluss der Bürgerschaft aus dem Jahr 2007, dem auch die CDU zugestimmt hatte, verlange das Ende der Versuche. „Eine Einrichtung, die mit der einen Hand öffentliche Gelder entgegennimmt und mit der anderen den Bürgerinnen und Bürgern einen Vogel zeigt, disqualifiziert sich selbst“, findet Apel mit Blick auf die Universität.

Dass Kreiters Arbeit in einem wissenschaftspolitischen Gesprächsprotokoll vor einem Jahr gelobt wurde, sei kaum verwunderlich – hätten doch drei der Gesprächsteilnehmer selbst Hirnversuche an Affen durchgeführt. kawe