Kapital steht im Mittelpunkt

betr.: „So bekämpft man Hunger richtig“, „Biosprit abdrehen“, taz vom 3. 6. 08

Die Politikanleitung über zehn Schritte zur ländlichen Entwicklung der Welthungerhilfe ist richtig und durchsetzbar, so es die reiche Völkergemeinschaft will. Sie will es aber nicht, sonst hätte sie längst damit begonnen, denn die Probleme sind bekannt. Es steht nun mal das Kapital im Mittelpunkt und nicht der Mensch. Im Detail ist zu bemerken, dass die Bildung von Frauen unter Punkt 5 leider nicht speziell erwähnt wurde. Diese ist jedoch besonders wichtig.

Ferner sollen die NGOs gestärkt werden (Punkt 10). Ich empfehle hier eine gesetzliche Verankerung. Die Agenda 21 (27.3) geht darauf ein. „(NGOs) verfügen über fundierte und vielfältige Erfahrungen, Fachkenntnisse und Fähigkeiten in Bereichen, die von besonderer Bedeutung für die Umsetzung und Überprüfung einer umweltverträglichen und sozial ausgewogenen nachhaltigen Entwicklung sind, wie sie in der gesamten Agenda 21 angestrebt wird.“ Hinzu kommt der grenzüberschreitende Charakter vieler NGOs mit lokalen Einrichtungen. Dem entsprechend sollten internationale NGOs auch eine wichtige Rolle bei der Zertifizierung umwelt- und sozialverträglichen Biosprits übernehmen, so wie es Johnson und Zeiner im betreffenden Artikel schreiben. Die Systeme mit den Kriterien gibt es bereits. Die Autoindustrie muss sie nur anfordern und kooperationsbereit sein. UWE MEIER, Braunschweig