Die G-8-Gegnerin

Sabine Zimpel ist eine von zwei deutschen Attac-Gesandten, die Anfang Juli zum G-8-Gipfel in Japan fliegen. Die 37-Jährige, die im Koordinierungskreis von Attac sitzt, hat beobachtet: „Die japanische Protestszene hat sich viel bei den G-8-Protesten in Heiligendamm abgeschaut.“ Es gibt wieder einen Gegengipfel, eine zentrale Demonstration und Aktionstage zu Themen wie Migration oder Landwirtschaft – Heiligendamm, neu aufgelegt. In einem Punkt ist Zimpel jedoch pessimistisch: In Heiligendamm protestierte sie mit tausenden anderen G-8-Kritikern vor dem Zaun in unmittelbarer Nähe der Mächtigen – doch dieses Jahr treffen sich die Regierungschefs auf der Insel Hokkaido. „Keine Chance, da ranzukommen“, sagt Zimpel – sie hat es sich bei Google Earth schon angeschaut. Bei der Vorbereitung auf Japan profitiert sie vom letzten Gegengipfel: „Der bleibende Effekt von Heiligendamm ist die bessere Vernetzung der sozialen Bewegungen.“ Fast zwei Jahre lang dauerte die Vorbereitung der Protestwochen im Juni 2007, durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen wie Greenpeace oder Oxfam, aber auch mit Gewerkschaften hat Zimpel Kontakte geknüpft, die bis heute halten. Nicht zuletzt hat Attac ökonomisch von Heiligendamm profitiert: Die Mitgliederzahlen stiegen im vergangenen Jahr um 2.000 auf gut 19.500. US