Kopfüber in die Weser

Neue Badestellen bekommt der Fluss: Die erste wird auf dem Fährtag an diesem Wochenende vorgestellt, sie liegt in Woltmershausen am Weseruferpark. 300 Meter Strand sollen bis zur nächsten Saison dort entstehen. Als nächstes ist die Pauliner Marsch dran. Aber dort wird noch diskutiert

Noch sind die Bremer Badeseen zum Baden freigegeben, aber wegen der anhaltend hohen Temperaturen und der Trockenheit müsse in den nächsten Tagen vermehrt mit Blaualgen gerechnet werden, teilte der Umweltsenator am Donnerstag mit. Blau-grüne Schlieren oder oliv-grüne Flocken auf dem Wasser seien ein sicheres Zeichen für eine Blaualgenblüte, in diesen Bereichen sollte nicht gebadet werden.

Blaualgen können allergische Hautreaktionen, Schleimhautreizungen und Ohrenschmerzen hervorrufen. Häufig würde sich das Problem innerhalb kurzer Zeit wieder lösen, so der Umweltsenator, Hinweisschilder würden aufgestellt. Problematisch sei die Situation bereits jetzt in kleineren Gewässern, diese seien noch wärmer als die Badeseen, die zwischen 22 und 24 Grad Celsius messen. Wegen Sauerstoffmangel würden Fische sterben, eine Besserung sei erst mit einem Wetterwechsel in Sicht. Dringend bat der Senator darum, keine Enten zu füttern, um den Sauerstoffabbau durch Entenkot und Brot nicht noch zu beschleunigen. eib

Informationen zur Badegewässerqualität und zu Blaualgen unter www.umwelt.bremen.de (stichwort „wasser“)

von Eiken Bruhn

Er wird zwar erst in der nächsten Badesaison eröffnet, aber vorgestellt wird er bereits an diesem Wochenende auf dem Bremer Fährtag. Die Rede ist vom Woltmershausener Badestrand, der ab Herbst am Weseruferpark entstehen soll. 300 Meter soll die Badestelle messen, der Sand dafür setzt sich derzeit bereits von selbst dort ab. Die Ufer-Befestigung mit Steinen werde abgebaut, sagt Hans-Peter Weigel vom Umweltresort, der das Projekt betreut.

Der Umweltsenator: „Sinnvoll wäre eine „Remäandrierung des Gewässers“

Dabei sind die Woltmershausener nur die ersten, die von einer neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie profitieren. Diese sieht vor, Gewässer wieder in einen ökologisch wertvollen Zustand zurückzuversetzen, unter anderem also Flussufer wieder zu renaturieren. Aus Rücksicht auf die Schifffahrt – und aus finanziellen Gründen – wird die Weser allerdings nur punktuell „entgradigt“. Fünf Stellen werden das sein, als nächstes kommt die Pauliner Marsch an die Reihe. Der Planungsprozess werde allerdings etwas länger dauern als in Woltmershausen, sagt Weigel, schließlich gebe es dort jede Menge „Akteure“, die gerne mitreden. Gemeint sind die zahlreichen Sportvereine, aber auch die Kleingärtner sowie die stets äußerst diskussionsfreudigen Anwohner in Peterswerder. Vor 2010 wird es daher nichts mit dem Weser-Planschen und wahrscheinlich auch nur auf 200 Meter Länge – „es sei denn, wir haben noch Geld übrig“, so Weigel. Der Badestrand soll dort entstehen, wo es schon einmal ein Strandbad gab, zwischen Weserstadion und dem Kanuverein. Derzeit baden dort vor allem Hunde.

Renaturiert werden neben dem Fluss auch kleinere Gewässer in Bremen – laut Weigel insgesamt 60. Auf der Homepage des Umweltsenators sind die Maßnahmen detailliert beschrieben. Ein Beispiel: Das Gewässersystem im Rhododendronpark. Die einzelnen Wasserläufe sollten besser miteinander vernetzt werden, schlagen die Planer vor, die durch den Park verlaufende Kleine Wümme „naturnah umgestaltet werden, was neben den gewässerökologischen Vorteilen auch zu einer Steigerung der Erholungs- und Erlebnisqualität führt“. Sinnvoll, so heißt es weiter, wäre eine „Remäandrierung des Gewässers“. Das alles müsste aber mit der Parkleitung abgestimmt werden.

Mehr Informationen: www.geoshare.umwelt.bremen.de (Wasserrahmenrichtlinie anklicken). Bremer Fährtag: www.weserwege.de