Elbe ohne Luft

Sauerstoffgehalt stark gesunken, Fischsterben droht

In der Unterelbe geht den Fischen die Luft aus: Erstmals in diesem Jahr sank der Sauerstoffgehalt im Fluss an der Messstelle Blankenese am Montagmorgen unter drei Milligramm pro Liter Wasser, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Montag mit. Damit sei „der für Fische tödliche Wert erreicht“ worden, sagte Katharina Menge vom Nabu. Zahlreiche Fischen drohten nun zu sterben.

Die Hauptursache für das Sauerstoffdefizit sei der „rücksichtslose“ Ausbau der Tideelbe. Im tiefen Wasser sterben wegen Lichtmangels Grünalgen ab, die dann unter Verbrauch von Sauerstoff durch Bakterien abgebaut werden. Der Verlust von Watt- und Flachwasserzonen wie im Mühlenberger Loch, das für die Erweiterung des Airbus-Werks teilweise zugeschüttet wurde, „verschlechtert die Sauerstoffbilanz zusätzlich“, sagt Menge. Jede weitere Belastung, auch durch das Kohlekraftwerk Moorburg, lehnt der Nabu deshalb ab. SMV