VORMERKEN
: Mit „Shared Sounds“ will man nach Gemeinsamkeit auch über Zeit und Raum hinweg suchen

Man kann Musik spielen wie einen Autounfall: wenn zwei unterschiedliche Automarken, zwei Stile, zwei Spielhaltungen aufeinanderprallen. Das schlägt Funken, das kann beim Hören durchaus Spaß machen. Man kann die Konfrontation aber auch vermeiden, wenn die zwei unterschiedlichen Automarken, die zwei Stile und Spielhaltungen einen gemeinsamen Weg suchen. Was dann wohl auch eher der Weg des „Shared Sounds“-Festivals ist, bei dem ab morgigen Donnerstag im Radialsystem nach einer „Music between the Exit Signs“ geforscht wird. Das soll trotz der je unterschiedlichen möglichen Dreingaben wie Jazz, Alter Musik, verschiedenen Folkloren oder Minimal-Ansätzen gar nicht zum Lob des Bindestrichs werden, der eh nur eine journalistische Krücke ist, mit der vor dem Konzertsaal eben das obige Bruchwerk irgendwie in Beziehung gebracht wird. Bei den „Shared Sounds“ aber will man gar nicht irgendwelchen Alte-Musik-Jazz pflegen, sondern in einer Verschmelzung die inneren Gemeinsamkeiten etwa von Alter Musik und Jazz herausarbeiten. Mit Musikern wie Gianluigi Trovesi, Nik Bärtsch und seiner Band Ronin oder dem Trio Mediæval. Workshops und Gespräche zu den Konzerten ergänzen das Programm. TM

„Shared Sounds“: Radialsystem, Holzmarktstraße 33 Donnerstag, 12., bis Sonntag, 14. Juni. Konzerte 19 und 22 Uhr. 14–28 Euro. Info: www.sharedsounds.de