kommentar: stiftungsuni-werbung
: Die neueste Uni-Mode

Die Unifreunde wollten keine Werbung fürs Modell Stiftungsuni machen. Das haben sie im Vorfeld der Podiumsdiskussion zum Thema beteuert. Also war es eine gelungene Veranstaltung.

kommentar von BENNO SCHIRRMEISTER

Werbung nämlich war der Talk im Haus der Wissenschaft wirklich nicht – gerade weil die Referenten durchweg Apologeten des angeblichen Zukunftsmodells waren. Ohne in der Lage zu sein, die Frage nach dessen Sinnhaftigkeit zu beantworten.

Das täte aber Not. Denn es liegt unzweifelhaft im Trend, öffentliche in Stiftungsunis umzuwandeln. Geld? Eine Erleichterung der Drittmittel-Akquise? Das darf man sich, Finanzfachmann Hilmar Kopper zufolge, nicht davon erwarten. Wozu dann der Aufwand? Wer sich die jeweiligen Motivlagen anschaut, wundert sich: In Frankfurt an der Oder soll die Transformation die Mitbestimmung stärken, in Frankfurt am Main den Bürgersinn und in Göttingen die Verwaltung verschlanken.

Kurz: Das Stiftungsmodell steht für alles, was man gerade gut findet. Mit ihm geht’s in die glückliche Zukunft. Das erinnert an den Bau-Boom der 1960er und 70er-Jahre, der die Stadtzentren fit fürs 21. Jahrhundert machen sollte. Dessen markantestes Relikt in Bremen ist die Hochstraße. Die immerhin, lässt sich zurückbauen.