unterm strich
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Das scheint uns eine würdige Art des Begräbnisses zu sein: Die engsten Freunde von Yves Saint Laurent haben dessen Asche am Mittwoch in seinem Rosengarten in Marrakesch verstreut. „Er kam seit dreißig Jahren immer wieder hierhin“, sagte der Lebensgefährte des Modeschöpfers, Pierre Bergé. Zudem hätten die 88 Trauergäste im Botanischen Garten der marokkanischen Stadt eine Stele zur Erinnerung an den Modedesigner errichtet. Yves Saint Laurent war vor anderthalb Wochen im Alter von 71 Jahren in Paris gestorben. Wahrscheinlich kommen Parks und Gärten jetzt noch mehr in Mode, als sie es eh schon sind.

Kein Park, kein Garten, nur ein kleines Opernhaus: Nach mehrjähriger Generalsanierung wird das prachtvolle Münchner Cuvilliés-Theater an diesem Samstag mit einem Staatsakt und einer Neuinszenierung der Mozart-Oper „Idomeneo“ feierlich wiedereröffnet. Die Restaurierung des Rokoko-Baus kostete 24,5 Millionen Euro. Davon entfallen rund 22 Millionen Euro allein auf die Erneuerung von Technik und Leitungen. Für die Generalsanierung steuerten die private Initiative „Comité Cuvilliés“ und die Ernst von Siemens Kulturstiftung rund 5 Millionen Euro bei, den Rest zahlte der Freistaat Bayern.

Die Oper „Idomeneo“ war 1781 im Cuvilliés-Theater uraufgeführt worden. Die Wiedereröffnung fällt auf den Tag genau mit dem 850. Jahrestag der Gründung Münchens zusammen und erfolgt exakt 50 Jahre nach der Wiederinbetriebnahme nach dem Zweiten Weltkrieg. Am Sonntag haben Interessierte übrigens die Möglichkeit, das Theater zu besichtigen. Während der Eröffnungsphase bis 6. Juli gibt es jeweils zur vollen Stunde Kurzführungen von rund 30 Minuten.

Kurfürst Max III. Joseph ließ das Theater von 1750 an als „Neues Opera Hauß“ von François Cuvilliés errichten. Der Maler und Stukkateur Johann Baptist Zimmermann schuf ein Deckenfresko, das aber bereits 1801 im Zuge einer Restaurierung entfernt wurde. Im März 1944 fiel das Theater dem Bombenhagel zum Opfer. Nur die wertvollen Schnitzereien und Balustraden konnten gerettet werden. In den 1950er-Jahren wurde das Cuvilliés-Theater an anderer Stelle in der Residenz wieder aufgebaut.

Die Alten Meister gehören an die Museumsinsel“, hat sich Bernd W. Lindemann, der Direktor der Berliner Gemäldegalerie, für einen Umzug seines Museums ausgesprochen. „Die Galerie ist herrlich und wunderbar, sie steht nur inhaltlich am falschen Platz“, sagte Lindemann am Donnerstag anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Baus am Kulturforum.