SPD-Hecken- schützen ruhig

Die Heckenschützen aus den eigenen Reihen geben vorerst Ruhe: Garrelt Duin, Chef der Niedersachsen-SPD, setzte sich am Samstag auf einem Parteitag in seinem Heimatbezirk Weser-Ems durch. Ohne Debatte, aber mit zwei Gegenstimmen, votierte die Bezirks-SPD, die Duin auch anführt, dafür, die Neustrukturierung der Landespartei externen Gutachtern anzuvertrauen. Sie sollen durchrechnen, ob es angesichts wegbrechender Wählerstimmen und Mitgliedereinnahmen günstiger ist, die bestehenden vier Bezirke der Niedersachsen-SPD in acht bis zehn Regionen zu zerschlagen. Gegen diese „Gleichschaltung“ hatte es zuvor im Bezirksvorstand eine Ablehnung von sieben zu drei Stimmen gegeben. Auch der Parteitag der Niedersachsen-SPD am kommenden Samstag wird sich mit dem Thema befassen. Zuvor muss Duin auf dem Bezirkstreffen in Braunschweig am kommenden Dienstag auftreten: Dessen Chef Sigmar Gabriel ist weiter gegen Duins Regionsmodell. Der Bundesumweltminister forderte ein Ende der „seltsamen Debatte“, die niemanden außerhalb der SPD interessiere. Zudem betonte er, eine „politische Zentralisierung wird es mit Braunschweig nicht geben – sie wäre der Tod der SPD, die stark an Regionen gebunden ist“. Skeptisch äußerte sich Duin zu Gabriels Vorschlag, den SPD-Spitzenkandidaten künftig wie in den USA durch Vorwahlen zu bestimmen: „Dafür muss es erst mal zwei Kandidaten geben.“TAZ