Ärzte, kommt nach Schleswig-Holstein!

Mit dem „Zukunftsprojekt Gesundheit“ will Schleswig-Holstein dem Ärztemangel auf dem Land abhelfen

„Noch nicht fünf vor zwölf, aber nicht weit weg“ zeige die Uhr für die medizinische Versorgung an der schleswig-holsteinischen Westküste, mahnte der Dithmarscher Landrat Jörn Klimant: In vielen Orten fehlen bereits Ärzte, die Kliniken müssen sich anstrengen, Personal zu finden, außerdem wächst die Zahl alter Menschen. Gestern stellte Gesundheitsministerin Gitta Trauernicht (SPD) gemeinsam mit Klimant und seinem nordfriesischen Kollegen Dieter Harrsen ein „Zukunftsprojekt Gesundheit“ vor, um angesichts des demografischen Wandels die Versorgung zu sichern.

Ziel ist es, die Grenzen zwischen den bisherigen Strukturen aufzubrechen: Die für die niedergelassenen Ärzte zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die kommunalen Krankenhäuser sollen enger kooperieren, Fachärzte mit Telemedizin Kranke auf dem Land betreuen, Selbsthilfe und ambulante Dienste eingebunden werden. Das Land fördert das Projekt mit zunächst je 100.000 Euro pro Kreis, für Medizintechnik gibt es insgesamt drei Millionen Euro. Einsetzen will sich das Land dafür, dass die Behandlungspauschalen für die Kliniken angeglichen werden: Zurzeit liegt man im Ländervergleich weit hinten. Die Kreise wollen verstärkt um Mediziner werben – teils über die KV, teils mit dem Freizeitwert. „Wir werden hier so tolle Strukturen haben, da können die nicht anders“, hofft Klimant. EST