… die Störche?
: Rabiat mit dem Nachwuchs umgehen

Es ist schon komisch: Da bringen die Störche der Legende nach die Babys ins Haus, und dann behandeln sie ihre eigenen Kinder schlecht. Die Elternstörche in Brandenburg werfen in den letzten Tagen ihre Kücken vermehrt aus dem Nest, hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) beobachtet. Der Grund: Nach der langen Trockenheit haben sich Schnecken und Würmer für Störche unerreichbar tief in die Erde gegraben. Aus Futtermangel greifen die Alttiere nun zu brutalen Maßnahmen. Michael Kaatz vom Nabu zeigt sich besorgt: „Es kann passieren, dass wir nach einem positiv gestarteten Storchenjahr noch einen Einbruch erleben.“ Über die Zahl der getöteten Tiere kann er noch keine Angaben machen.

Zum Glück sterben aber nicht alle abgeworfenen Kücken. So werden in der Försterei Reddern im Landkreis Oberspreewald-Lausitz zurzeit 13 Junge betreut.

Wirklich helfen kann man den Langbeinern allerdings nicht. Außer Futtermangel stellt auch nasskaltes Wetter eine Gefahr für die Kücken dar. Sie unterkühlen dann schnell und sterben an den Folgen. Nun können wir Menschen das Wetter nun mal nicht ändern. Zur langfristigen Sicherung der Storchennahrung können wir aber dennoch beitragen: mit dem Anlegen von Feuchtwiesen, naturnahen Bächen und Tümpeln in Dorfnähe, wo es ausreichend Futter gibt. Auch sollten, laut Winfried Böhmer von der Nabu-Arbeitsgruppe Weißstorchschutz, Landwirte, die auf Bioanbau umstellen, gefördert werden. Denn: „Chemieeinsatz und gentechnisch veränderte Pflanzen wirken sich negativ auf unsere Störche aus.“ AE FOTO: AP