polizeipräsenz am sielwalleck
: Populistisches Geschwätz

Wie mit der offenen Drogenszene am Sielwalleck umzugehen ist – in dieser ewig wiederkehrenden Debatte scheiden sich seit jeher die Geister. Jetzt darf auch Ulrich Mäurer in seiner Eigenschaft als neuer SPD-Innensenator seinen Beitrag dazu leisten. Mehr als billiger Populismus ist es jedoch nicht.

Kommentar von Jan Zier

Noch mehr Polizei muss her, forderte er an prominenter Stelle, in seiner ersten Senatspressekonferenz im neuen Amt. Dabei gibt es schon heute wohl kaum einen Ort in der Stadt, an dem mehr Streifen, zivil oder auch uniformiert, zugegen sind. Zugleich gibt selbst Mäurer kleinlaut zu, dass dem Drogenhandel mit mehr PolizistInnen überhaupt nicht beizukommen ist. Im besten Falle könnte man seinen Vorschlag also hilflos nennen.

Womöglich redet er demnächst auch noch der Videoüberwachung das Wort, so wie sein Vorgänger Willi Lemke, dabei hält sogar die Polizei davon wenig. Kein Wunder, sie ist ja ohnedies bestens informiert.

Viel besser, als sie es je sein könnte, wenn sie die vergleichsweise harmlosen Kleindealer vom Sielwalleck irgendwohin vertreibt. Das aber wird – das zeigt der Blick in andere Städte und Länder – allenfalls das Elend der Drogenkranken verschärfen. Doch um die geht es Mäurer ja erst gar nicht.