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SPD will Auskunft

Die SPD hat ihre Kritik am Vorgehen der Behörden vor dem gewaltsamen Tod der 16-jährigen Deutsch-Afghanin Morsal O. erneuert. „Wir brauchen Auskunft über das, was passiert ist. Bisher sieht es danach nicht aus“, sagte die SPD- Abgeordnete Carola Veit am Mittwoch in der Hamburger Bürgerschaft. Sie betonte: „Nein, hier ist eindeutig nicht alles richtig gelaufen.“ Die Möglichkeiten zum Schutz Morsals seien nicht konsequent genutzt worden. Die 16-Jährige war Mitte Mai von ihrem Bruder erstochen worden, weil ihm den Ermittlungen zufolge ihr Lebensstil nicht passte. Morsal war bereits vor der Tat in der Obhut der Behörden.

Koalition reagiert

Die Hamburger Bürgerschaft hat einen Monat nach dem gewaltsamen Tod der 16-jährigen Deutsch-Afghanin Morsal O. erste Beschlüsse zur Verhinderung derartiger Verbrechen gefasst. CDU und Grüne überwiesen am Mittwoch mit ihrer Regierungsmehrheit einen entsprechenden Antrag zur weiteren Debatte in den Jugendausschuss. Danach soll unter anderem die Gewaltprävention bei Jungen gestärkt, die Zahl männlicher Mitarbeiter mit Migrationshintergrund in sozialen Einrichtungen erhöht und Migrationsorganisationen gewonnen werden, sich für Mädchen und junge Frauen stark zu machen. Einen Antrag der SPD zum weiteren Umgang mit der Tat lehnten CDU und Grüne ab.

Arzt zahlt

Ein Körperverletzungsverfahren gegen einen Hamburger Arzt, der einen achtjährigen muslimischen Jungen beschnitten hat, ist eingestellt worden. Der ebenfalls muslimische Mediziner muss allerdings 2.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen, die gesundheitsgeschädigte Menschen unterstützt. Das entschied das Amtsgericht Hamburg-St. Georg am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft hatte dem 35-Jährigen Körperverletzung vorgeworfen. Nach ihrer Ansicht hatte der Arzt die Entfernung der Vorhaut ohne ausreichende Betäubung vorgenommen. Zudem seien die Eltern nicht ausreichend über den Eingriff aufgeklärt worden.

HSV holt U21-Stürmer

Der Hamburger SV hat U21-Nationalspieler Dennis Aogo vom Fußball-Zweitligisten SC Freiburg verpflichtet. Dies gab der Bundesligist am Mittwoch auf seiner Internetseite bekannt. TAZ / DPA