Unternehmer und Mäzen
: Wie sich Jacobs mit Bremen versöhnt

Als Klaus J. Jacobs 1990 das von seinem Großonkel gegen Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Bremer Kaffee-Unternehmen an den Suchard-Konzern verkaufte, da war man in Bremen gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Einmal mehr war ein bremisches Traditionsunternehmen in die Hände eines global handelnden Konzerns gefallen. Insofern war es ein Stück Versöhnung, dass ihm im April diesen Jahres die „Ehrenmedaille“ der Stadt Bremen verliehen wurde.

Kommentar von Klaus Wolschner

„Wir alle fühlen uns mit Bremen in besonderer Weise verbunden und sind dankbar“, erklärte Jacobs bei der Verleihung, und Bürgermeister Böhrnsen betonte, diese Auszeichnung erhalte Jacobs „sowohl für eine beispiellose Lebensleistung als Unternehmer, wie auch als Mäzen“.

Als Unternehmer hatte Jacobs Bremen verlassen – als Unternehmer und Mäzen kam er zurück und kaufte schlicht die „International University“ mit dem Geld, das er aus dem Verkauf des Kaffee-Imperiums bekommen hatte. Deswegen ist es konsequent, wenn die Privatuniversität seinen Namen trägt. Dass die Universität den Namen Jacobs trägt, verpflichtet die Kaffee-Familie, die Versöhnung im Jahre 2011 auch zu vollenden.

Es war sicher kein Zufall, dass Universitäts-Präsident Joachim Treusch im Festsaal des Rathauses erwähnte, dass die Firma „JUB“ den Respekt akademischer Freiheit verlangt. Er wies damit auf das Risiko der neuen Eigentümer-Konstruktion hin. Aber die IUB stand 2006 finanziell mit dem Rücken zur Wand und hatte keine Alternative.