letzte Fragen

Warum fallen die Tore immer dann, wenn man aufs Klo geht? (14. 6.)

Als ich vom Klo zurückkam, war der Ball von Ballack bereits ins österreichische Tor geschossen. Echt, es gibt Zeugen!! Kein Tor vorher, keins danach! Warum?? Seither plagt mich diese Frage auch. Hoffe sehr auf klärende Antworten!! Stefanie Lang

Aus demselben Grund, warum es immer regnet, wenn man Wäsche ins Freie hängt. Margot Brünner, Reichertshofen

Erst nach Absenden dieser Frage (die ist nämlich von mir …!!!) ist mir aufgefallen, dass sie so ja gar nicht stimmt: Die Tore fallen auch dann, wenn man in die Küche geht. Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Hey, Jürgen, was macht Mann beim Spielstand von 0:0 – gar nicht pinkeln?

Jutta Baesgen, Wiernsheim

Das ist so: Da ja sowieso nur sehr, sehr wenige Tore fallen (deutsche Nationalmannschaft), ist dies der „Überraschungsmoment“. Die Spieler spüren im Unterbewusstsein: „Hey, der Kamenschek ist gerade pinkeln, haut mal die Pille ins Netz!“ Oder: Die verzweifelte Flüssigkeitszufuhr mit unterschiedlicher Promilleangaben, schon in Liter anzugeben, bewirkt, dass die Nieren und Blase mehr arbeiten müssen als die Spieler auf dem Feld und sich der Körper mehr dort aufhält, wo das verwandelte „Gold“ in Form von Wasser ihn verlässt! Antje Baltaci, Baden-Baden

Da dieses Phänomen bekanntlich auch während des Bierholens beim Gang zum Kühlschrank in der Küche auftritt, und das unter Umständen millionenfach – zum Beispiel bei der Fußball-Europameisterschaft – und darüber hinaus gleichzeitig in Verbindung mit millionenfachen Gängen zum Klo, ist es nur verständlich, dass in jenen Momenten, z. B. auch in dem Moment des eigenen Klogangs, die Stürmer sich weniger beobachtet und durch Pfiffe und Gegröle verunsichert fühlen und somit unverkrampft und unbefangen leichter zum erfolgreichen Torschuss kommen. Mit fragwürdigen Grüßen, Harald Staak, Frankfurt am Main

Damit man sich nicht vor Aufregung in die Hose macht.

Dr. Peter-Hugo Martin, Karlsruhe

Weil man, wenn man sich schon beim Aufwärmen der Mannschaften zwei Bier reinschüttet und dann während des Spiels so weitermacht, ungefähr die Hälfte der Spielzeit zur Rückgabe eilen muss. Also mein Tipp, dies zu verhindern, wäre: einen Radler pro Halbzeit – dann klappt’s schon mit dem Zukneifen. Christoph Schmid, Neustadt

Das ist eines dieser Naturgesetze, wie auch das Marmeladenbrot immer auf die Marmeladenseite fällt. Man muss sich damit abfinden. Hilfreich ist es, zu EM-Zeiten ein Camping-Klo ins Fernsehzimmer zu stellen. Das erzieht so ganz nebenbei zum Pinkeln im Sitzen. Denn wenn man es mit der Rückseite zum Fernseher dreht, kann man beim großen Geschäft nicht den Fernseher im Blick haben. Überhaupt fallen die Tore, WEIL die Menschen da aufs Klo gehen. Viel zu wenig wird dieser Schluss aus dem o. g. Naturgesetz gezogen. Immer wenn sich eine Torchance für die favorisierte Mannschaft ergibt, sollte man möglichst schnell zur Toilette eilen, damit ein Tor geschossen wird. Bei Torchancen des Gegners muss man unter allen Umständen sitzen bleiben, bis sie vertan sind. Dietrich Anton

Das hängt ganz sicher mit dem Bierverbrauch zusammen. Bei einem „Sportfreund“, der pro Spiel einen ganzen Kasten verbraucht und dann jeden Forz lang aufs Klo muss, ist die Wahrscheinlichkeit, ein Tor zu verpassen, natürlich viel größer als bei jemandem, der von seiner Frau nur eine Flasche genehmigt bekommt. Also ich habe diesbezüglich noch kein Tor verpasst. Allerdings muss ich zu meiner Schande eingestehen, dass ich während des Spiels schon eingeschlafen und erst beim Jubelgeschrei wieder aufgewacht bin.

Erhard Jakob, Pulsnitz

Damit man immer das Gefühl hat, die Mannschaft gewinnt nur dann, wenn man nicht hinsieht. Um das Problem zu umgehen, empfehle ich die Möglichkeit der etwas teuren Anschaffung eines Festplattenrekorders, der weiter aufzeichnet, während man das Bild kurz vor dem Tor einfriert. So kann man sogar das dringend benötigte zweite Bierchen holen, ohne dass die Spieler die Möglichkeit haben, das Tor ohne einen zu schießen! Ronja Berger, Augsburg

Warum gehst du immer aufs Klo, wenn die Tore fallen? Thomas Mejer, Lübeck

Was ist der Unterschied zwischen Kosten und Unkosten? (14. 6.)

– Unsummen?!

– Der gleiche wie zwischen einem Ding und einem Unding?! – Der gleiche wie zwischen Betriebswirten und Leuten mit gesundem Menschenverstand, normalem Empfinden und guter Allgemeinbildung. Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Fast alle Wörter mit „un“ haben einen negativen touch. Unkosten sind unsinnige Zahlungsleistungen wie zum Beispiel das Knöllchen. Kosten entstehen für Wichtiges, Nützliches, Schönes wie zum Beispiel ein Gourmet-Menü.

Stefanie Lang

Ein geografischer. Die volkstümliche Bezeichnung des Westens für den kommunistischen Osten lautete früher „K-Osten“. Die unkommunistischen Länder des Ostens aber, in denen Überfluss herrschte und sogar Billiges viel Geld kostete, spotteten und unkten reichlich über die armen Nachbarstaaten, in denen selbst das Teure billig gemacht war. Man bezeichnete sich selbst als „Unkommunistischer Osten“ und kürzte dieses zur doppelsinnigen Kurzform „Unk-Osten“ ab. Durch Lautverschiebung und allgemein aufkommende Sprachfaulheit entfielen die Bindestriche, und so entstanden Kosten und Unkosten. Was aus dem Kosten wurde, ist den Geschichtsbüchern zu entnehmen. Und der Unkosten unkt heute noch. … Jörg Borgerding, Celle

Die kleine, aber nicht unbedeutende Vorsilbe „un“. Margot Brünner, Reichertshofen

Manche Mitmenschen studieren kostenlos und bei manchen ist das Studium umsonst. Also den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst kenne ich. Vielleicht ist das mit den Kosten und Unkosten auch so.

Erhard Jakob, Pulsnitz

Überraschenderweise sind die Unkosten nicht etwa das Gegenteil von Kosten, sondern eine Steigerungsform, wie Menge und Unmenge. Dietrich Anton

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