AWO baut ab

Verband will Geschäftsfelder stillegen

Vor einer grundlegenden Umstrukturierung steht der Kreisverband Bremen der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Wie AWO-Vorstandssprecher Burkhard Schiller am Freitag mitteilte, werde sich die AWO „von Arbeitsfeldern trennen, die keine ausreichende öffentliche Finanzierung mehr erhalten“. Dabei würden auch Arbeitsplätze abgebaut werden. „Angesichts anhaltender finanzieller Verluste sind wir zu raschem Handeln gezwungen“, sagte Schiller.

Das beschlossenes Sanierungsprogramm werde „tief greifende Konsequenzen“ nach sich ziehen. So werde sich die AWO unter anderem aus einem Heim mit 65 Plätzen in Bruchhausen-Vilsen zurückziehen, in dem 45 Personen beschäftigt seien. Dies sei nötig um „die Zukunft des Verbandes zu sichern“, so Schiller. Er schloss jedoch aus, dass hierdurch „Versorgungslücken bei der Betreuung hilfebedürftiger Menschen entstehen,“ sagte Schiller. Dies gelte „insbesondere für die Versorgung behinderten Mitbürgern“ durch die AWO Integra GmbH.

Wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden und welche Einrichtungen im Einzelnen stillgelegt werden sollen, wurde nicht bekannt gegeben. Als Grund für die Maßnahmen nannte Schiller „drückende Mietbelastungen.“ Frühere Geschäftsführungen hätten mehrere Immobilien zu „ausgesprochen unvorteilhaften Konditionen angemietet“. Dies sei durch zusätzliche Sparmaßnahmen nicht mehr aufzufangen gewesen.

Der Betriebsrat der AWO war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. taz