beobachtung light
: Horch und Guck aus Tradition

Ein bisschen umständlich wirkt das Zurückkrebsen der Verfassungsschützer in Sachen Linkspartei. Aber sie müssen ja auch einerseits erklären, warum sie überhaupt eine parlamentarische Partei beobachten, die andersherum längst an der Kontrolle der Geheimdienste beteiligt ist. Andererseits müssen sie nach außen signalisieren, dass sie das linke Auge nicht komplett geschlossen haben.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Gewiss, Kommunistische Plattform und Marxistisches Forum haben sich die Überwindung unserer Gesellschaftsform auf die Fahnen geschrieben. Aber daraus eine Bedrohung der verfassungsmäßigen Ordnung abzuleiten, ist grotesk.

Die Geheimen können nicht von ihrem Jahrzehnte gehegten Beuteschema lassen. Fast möchte man ihnen den strengen Blick nach links als Schnurre durchgehen lassen – wären da nicht die Gefahren durch militante Islamisten oder gewalttätige Neonazis, für deren Beobachtung es an Ressourcen fehlt.

Aber wahrscheinlich ist so ein alter Kommunistenjäger nicht ohne weiteres umzuschulen.