Der Algerier

Abdul Aziz Naji, 33, droht Folter in seiner Heimat

Der Algerier wurde 1975 geboren. 2001 arbeitete er für eine islamische Hilfsorganisation in Pakistan. Bei der Nothilfe in armen Dörfern trat er auf eine Mine und verlor einen Unterschenkel.

Im Mai 2002 besuchte er einen Mann im pakistanischen Peschawar, der ihm bei der Suche nach einer Frau helfen wollte. Als bei einer Razzia das Haus des Gastgebers von der Polizei gestürmt wurde, verhaftete sie auch Abdul Aziz. Die Polizei übergab ihn an US-Truppen, die ihn nach Guantánamo brachten.

Dort wurde ihm vorgeworfen, dass die Hilfsorganisation, für die er gearbeitet hatte, auch über einen militärischen Flügel verfüge, dem er zugerechnet wird. Nach Angaben des Center for Constitutional Rights haben die USA Abdul Aziz keine Verbindung zu gewalttätigen Aktivitäten nachweisen können. Im Gefangenenlager lebt Abdul Aziz mit einer Beinprothese, die ihm nicht richtig passt.

Eine Rückkehr nach Algerien lehnt der Mann ab. Ihm drohten dort Folter und Tod, weil er von den USA als islamischer Terrorist gebrandmarkt worden sei. Außerdem könnten fundamentalistische Gruppen ihn zu vereinnahmen versuchen, weil auch sie ihn wegen seiner Guantánamo-Inhaftierung für einen Terroristen halten. CHR