Walfang-Streit vertagt

Keine Entscheidung über neues Schutzgebiet

BUENOS AIRES taz ■ Walfang bleibt auch weiterhin erlaubt, wird aber nicht ausgeweitet: Auf der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Santiago de Chile sind alle umstrittenen Themen von der Tagesordnung genommen und in eine langfristig angelegte Arbeitsgruppe verschoben worden. Bis zum Ende der Konferenz am Freitag wird sich die IWC nur mit der eigenen und nicht mit der Zukunft der Wale beschäftigen.

Im Rahmen der Vereinbarung verzichtet Japan auf den Antrag, den kommerziellen Walfang wiederaufzunehmen. Die Jagd „zu wissenschaftlichen Zwecken“ geht aber weiter. Einziges Zugeständnis der Japaner: Buckelwale sollen künftig verschont werden. Im Gegenzug werden die lateinamerikanischen Anrainerstaaten ihren Vorschlag zur Einrichtung eines Schutzgebiets im Südatlantik nicht stellen.

Während IWC-Präsident William Hogarth die Übereinkunft als „einen Schritt nach vorn“ interpretierte, ist die Schutzorganisation International Fund for Animal Welfare enttäuscht: „Der Walfang muss gestoppt werden – nicht die Auseinandersetzung in der IWC.“ Die Befürworterstaaten des kommerziellen Walfangs verfügten über keine Mehrheit, das seit 1986 stehende Moratorium zu kippen, aber über genug Verbündete, um die IWC lahm zu legen. JUEVO