teure elbphilharmonie
: Geschickte städtische Taktik

Natürlich ist die Drohung, über die Gründe der Elbphilharmonie-Verspätung vor Gericht zu verhandeln, absurd. Das weiß auch Hartmut Wegener, Chef der städtischen Realisierungsgesellschaft, der für einen schneidigen Kommentar immer gut ist.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Trotzdem ist solches Drohgebaren eine geschickte Taktik, um das Volk zum Schweigen zu bringen. Denn irgendwie wirkt der Appell eines Dritten immer beruhigend und lenkt als Akt ein bisschen ab vom eigentlichen Sachverhalt. Zugleich suggeriert die Drohung seitens ausgerechnet der städtischen Realisierungsgesellschaft, dass die Schuld keinesfalls bei ihr liegt und dass sich das nur noch erweisen muss.

Die eigentlich interessante Frage aber ist die nach der Ehrlichkeit von Architekten, Investoren und Politikern. Sind die permanenten Verteuerungen wirklich so überraschend? War es wirklich nicht absehbar, dass die Neugrundierung des Kaispeichers B viele Unwägbarkeiten bergen würde?

Nein, war es nicht, und die Ingenieure wussten es auch. Sie werden es den Politikern gesagt haben. Denen kann man nur wünschen, dass sie schlecht zugehört haben. Andernfalls müsste man glauben, sie hätten gelogen – wissend, dass ein einmal begonnenes Projekt nicht gestoppt und und das fehlende Kleingeld irgendwie aufgetrieben würde.