Vormerken
: Schon erglüht die rote Sonne flammend am Horizont … historischer Barrikadenbau im Roten Wedding

Etwas historische Farbenlehre muss mittlerweile wohl schon sein, wenn man den Roten Wedding ins Auge nimmt. Rot einerseits, weil hier im Wedding, dem klassischen Berliner Arbeiterviertel, einigermaßen stramm die sozialistische Fahne hochgehalten wurde, am Anfang des vergangenen Jahrhunderts. „Roter Wedding“ ist aber auch ein Gassenhauer der Arbeiterbewegung („Links, links, links, links! Die Trommeln werden gerührt, links, links, links, link! Der rote Wedding marschiert!“), mit einer Melodie von Hanns Eisler, und das war zuerst das Auftrittslied der gleichnamigen Agitproptruppe „Roter Wedding“. Das aber wiederum bezieht sich auf den – rot wie blutrot – sogenannten Blutmai, in dem 1929 Polizisten 32 Anwohner hauptsächlich im Wedding und in Neuköln erschossen. In „Barrikaden am Wedding“ hat Klaus Neukrantz das literarisch verarbeitet. Am Sonntag wird der Roman aus dem Jahr 1931 in einem Marathon im Forum Soldiner Kiez zwischen 11 bis 20 Uhr komplett verlesen. Beim „Roten Wochenende“, an dem bereits am Samstag um 15.30 Uhr Martin Düspohl in einer Diskusion klären will, was vom Roten Wedding geblieben ist. Im Anschluss daran der Filmklassiker „Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt?“ TM

Rotes Wochenende im Soldiner Kiez: „Barrikaden am Wedding“-Lesung: Forum Soldiner Kiez, Prinzenallee 45c Sonntag, 29. Juni, 11–20 Uhr. www.soldinerkiez-forum.de