DER UNPARTEIISCHE

Roberto Rosetti, Italiener, hätte lieber „seine“ Squadra Azzura als sich im Endspiel gesehen. Und doch freut sich der 40-Jährige „auf das Finale mit all seinen Emotionen“. Zu verdanken hat Rosetti das den Spaniern, die Italien im Viertelfinale besiegten. Dass er daher nun die Deutschen bevorzugt, ist kaum zu erwarten (siehe Berufsbezeichnung: „Unparteiischer“). Seine Regelauslegung könnte gegen spielstarke Iberer dennoch der DFB-Elf zugute kommen: In den drei EM-Begegnungen, die er leitete, bewertete er viele Zweikämpfe großzügig. Aufgrund übertriebener Gestik haftet ihm das Image des Selbstdarstellers an. Doch seine Erfolge wie die Leitung des Champions-League-Halbfinales 2008 bestätigen ihn. Würde man an Vorzeichen glauben, wäre seine Herkunft für die deutsche Mannschaft ein gutes: Auch Pierluigi Pairetto, der das EM-Finale 1996 leitete, kommt aus Italien. WS