Stürmische Zeiten vor den Küsten

Energiebranche setzt große Hoffnungen auf die künftigen Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee

Von kräftigem Wachstum in der Offshore-Technologie geht die Windenergie-Branche aus. Ein wesentlicher Grund sei die Erhöhung der Vergütung für Windstrom auf 15 Cent pro Kilowattstunde, sagte am Montag der Geschäftsführer der Windenergieagentur Bremen, Jan Rispens. Dadurch könne die Industrie in Zukunft wirtschaftlich arbeiten. Bisher lag die Vergütung bei neun Cent pro Kilowattstunde.

„Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 zwischen 25.000 und 30.000 Megawatt pro Jahr, das entspricht 15 Prozent der gesamten Strommenge, mit Offshore-Windparks zu erzeugen“, sagte Rispens. Der Bremer Umweltsenator Reinhard Loske (Grüne) findet, dass Windparks in Nord- und Ostsee eine große Hoffnung der Energiebranche seien: „Deshalb wollen wir die Industrie auch weiterhin massiv fördern.“

Derzeit baut die Firma Weserwind in Bremerhaven ein neues Werk, in dem binnen zehn Jahren bis zu 350 Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Norddeutschen Seekabelwerke (NSW) errichten in Nordenham derzeit eine Produktionsstätte mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Rispens rechnet damit, dass der erste Windpark vor der Küste Ende 2009 in Betrieb gehen kann. Eine Testanlage 40 Kilometer nördlich von Borkum soll vom kommenden Jahr an Strom liefern.

Unterdessen ist der Hamburger Windanlagen-Hersteller Repower auf dem Weg zum Umsatzmilliardär. Dank eines hohen Auftragsbestandes von knapp 700 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1.419 Megawatt sei im laufenden Geschäftsjahr mit Umsätzen von 1,1 Milliarden Euro zu rechnen, teilte das zur indischen Suzlon-Gruppe gehörende Unternehmen in Hamburg mit. Allein im ersten Quartal 2008 sei der Umsatz um fast 20 Prozent gestiegen, der Gewinn verzehnfachte sich von 0,3 auf 3,1 Millionen Euro. DPA/TAZ