MEDIENTICKER

Die Beschäftigten des Berliner Verlags verabschiedeten am Mittwochabend nach taz-Redaktionsschluss eine Resolution und forderten von Geschäftsführer Josef Depenbrock darin den a) Stopp des Abbauprogramms, b) Stopp des Sparprogramms, c) den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, d) den Ausschluss von Ausgliederungen, e) den Ausschluss von Aufträgen an Dienstleister unter Tarif und f) Investitionen in Technik und Personal in Print, Verlag, Online und Druck. Sie reagierten damit auf die Verschärfung der Sparmaßnahmen im Verlag. Depenbrock hatte den Abbau von 150 Stellen in der deutschen Holding des Mecom-Konzerns und etwa 40 Stellen bei der Berliner Zeitung angekündigt. Am Vortag hatte Depenbrock vor dem Berliner Arbeitsgericht einen Sieg errungen: Er darf Geschäftsführer und Chefredakteur bleiben, wogegen die Redaktion geklagt hatte. (taz)

Josef Depenbrock, 46, in der Kritik stehender Chefredakteur und Geschäftsführer der Berliner Zeitung, will offenbar weiter seinen Weg gehen. In der Redaktionskonferenz am Donnerstag sagte er, die Kritik, die an ihm geübt werde, sei „organisierte Empörung“. Er wolle mehrere Ressorts – Wissenschaft, Vermischtes, Nachrichten und Bundesbüro – zusammenlegen. Die Sparpläne werden vom börsennotierten Mutterhaus Mecom aufgetragen, das die Zeitung 2005 gekauft hatte. Dessen Börsenkurs fiel gestern weiter. (taz)

Die Betriebsräte der ProSiebenSat.1 Media AG, ebenfalls mit massiven Sparmaßnahmen konfrontiert, wehren sich gegen „die neue Sparrunde und den Personalabbau von ca. 155 Stellen in München und Berlin“, wie sie in einem offenen Brief an Vorstandschef Guillaume de Posch und Götz Mäuser, den Aufsichtsratsvorsitzenden der ProSiebenSat.1, schrieben. „Sparmaßnahmen sind die falsche Strategie“, heißt es darin, „sie führen in die Sackgasse und verstellen den Blick auf das Entscheidende: bessere Formate, höhere Quoten, mehr Werbeeinnahmen. Nur steigende Umsätze ermöglichen uns einen nachhaltigen Abbau der Zinslast und die Rückzahlung der hohen Kredite für den SBS-Kauf.“ Im Juli 2007 hatte SBS den Konzern gekauft. (taz)