VORMERKEN
: Auch eine Art von Kunstrecycling: Mit „al fresco“ werden barocke Zeitgenossen auf ihre Gegenwart hin abgeklopft

Das ist jetzt zugegebenermaßen ein klein wenig umständlich, die Bildlösung nebenan: Weil der Vollgenuss des Gemäldes von Caravaggio eben doch einigermaßen zerschnitten ist und man gar nicht auf den schnellen Blick erfassen kann, wie prächtig sich dieser „Amor als Sieger“ ausmacht. Etwas Mühe auf dem Weg zur Kunst soll aber doch sein, sie will die Auseinandersetzung, und das kann hier einfach mal die Schere sein, mit der man zur Sache geht, um den zweiteiligen Caravaggio-Starschnitt zu einem Bild zu fügen, „Amor als Sieger“. Der wiederum wurde als Ausgangspunkt für aktuelle Interpretationen genommen, von fünf Künstlern, die die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Barockmaler am morgigen Sonntag in der Villa Elisabeth präsentieren. Als visueller Rahmen für ein Konzert, bei dem in Fortführung dieser Barock-Gegenwart-Korrespondenzen fünf Kompositionen aufgeführt werden, die sich auf Werke von Girolamo Frescobaldi beziehen, dem Zeitgenossen von Caravaggio. Alte Musik wird neue Musik. Es spielen die Ensembles Adapter (Flöte, Harfe, Schlagzeug) und U3 (Blockflöte, Barockcello, Cembalo), bei „al fresco – Vorbilder-Nachklänge“, und das ist dann das 13. Konzert der Reihe Klangnetz. TM

„al fresco“ – Vorbilder-Nachklänge: Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3. Sonntag, 6. Juli, 20 Uhr. 10/6 Euro