Biologischer Backlash

betr.: „Was wird das denn?“ Mutter!“

Vielleicht ist’s in der formatbedingten Zuspitzung begründet; trotzdem ist das, was Arno Frank schreibt, eine Zumutung. Anscheinend ist er nicht bereit, anzuerkennen, dass es so etwas wie „Transgender“ tatsächlich gibt. Stattdessen flüchtet Frank sich in die Reihen des biologistischen Backlashs und haut mal mit auf die Genderstudies drauf; dann lässt sich alles, was über die „normale“ Geschlechtermatrix hinausgeht, bequem als modische Abweichung, als – in seinen Worten – „Quatsch“ beschreiben. Derartige Feindseligkeit in der taz zu finden, irritiert. Ein bisschen Erwartungsenttäuschung ist ja schön und gut, aber hinter dem Schild biologischer Körperlichkeit queere Lebensentwürfe prinzipiell in Frage zu stellen, statt gegen Diskriminierung zu arbeiten: das ist der taz nicht würdig.

TILL WESTERMAYER, Freiburg

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