Bürgertelefon läuft heiß

Nach dem Fund radioaktiver Altlasten mitten in einem Wohngebiet in Hannover haben am Wochenende zahlreiche besorgte Anwohner bei einem Bürgertelefon angerufen. „Sehr intensiv kam die Frage: Muss ich mir Sorgen um meine Kinder machen?“, sagte Marion Günther, die für die Region Hannover die Anrufe entgegennahm. Sie habe jedoch beruhigen können: „Eine akute Gefahrenlage ist aufgrund der Daten nicht zu erkennen.“ Auf dem Platz im Stadtteil List war radioaktive Strahlung gemessen worden, die deutlich über den Grenzwerten liegt. Eine zehn Quadratmeter große Fläche wurde abgesperrt.

Viele der Anwohner hätten auch wissen wollen, wann – wie geplant – auch in ihren Hinterhöfen und Kellern nach radioaktiven Altlasten gesucht werde. Dies steht laut Günther allerdings noch nicht fest. Bis Sonntagnachmittag hatten sich insgesamt 28 Anrufer bei ihr gemeldet.

Der betroffene öffentliche Platz gehörte vor mehr als 100 Jahren zu einem Firmengelände der Chemie-Firma Riedel de Haen, die dort unter anderem Leuchtstoffe herstellte. Nachdem das Unternehmen den Standort aufgegeben hatte, wurden dort auch Wohnhäuser errichtet. Die Region Hannover hatte die Messungen veranlasst, nachdem auf einem Industriegelände in Seelze bei Hannover erhöhte Radioaktivität festgestellt worden war. Was genau die Ursache für die Strahlung ist, muss noch geklärt werden. dpa